Alle Storys
Folgen
Keine Story von Control Risks GmbH mehr verpassen.

Control Risks GmbH

RiskMap 2017: Politische Umschwünge führen zu Unsicherheit für die deutsche Wirtschaft

Main (ots)

   - Bedrohungen durch politische Umschwünge, Cyber-Attacken und 
     Terrorismus: Das Konzept der als sicher empfundenen heimischen 
     Märkte versus unsicherer ausländischer Märkte gehört der 
     Vergangenheit an. Risiken sind überall.
   - Wachsende strategische Unsicherheit für deutsche Unternehmen, 
     eingeläutet durch Herausforderungen für Globalisierung und 
     Freihandel durch die US-Wahlen und das Brexit-Referendum
   - Von den USA geführter Bruch mit regulativen Strukturen könnte 
     die gesetzlichen Grundlagen für amerikanische aber auch 
     Unternehmen weltweit verändern
   - Unternehmen werden sich in ihrer Reaktion in drei Gruppen 
     spalten: Festungen (defensive Konzentration auf Kernmärkte), 
     Haie (auf der Jagd nach neuen Möglichkeiten) oder Tanker (zu 
     groß, um bedroht zu sein)

Die Trennung zwischen angeblich sicheren heimischen Märkten und schwierigen ausländischen Märkten hat keine Zukunft mehr, da die Risiken auch auf heimischen europäischen Märkten um sich greifen. Bedrohungen durch politische Umschwünge, Cyber-Angriffe und Terrorismus sowie Unsicherheit bezüglich regulatorischer Vorgaben erfordern von Unternehmen eine Überarbeitung ihres Risikomanagements. Dies sind einige der Schlüsselthemen der "RiskMap 2017", einer jährlich veröffentlichten Prognose zu politischen und geschäftlichen Risiken von Control Risks, einer spezialisierten Risikoberatung.

Harald Nikutta, Senior Partner für Zentral- und Osteuropa bei Control Risks, kommentiert:

"Die unerwarteten Ergebnisse der US-Wahlen und des Brexit-Referendums, haben den letzten Anstoß gegeben, um 2017 zu einem der schwierigsten Jahre für strategische Geschäftsentscheidungen seit Ende des Kalten Krieges werden zu lassen.

Sollte das Flüchtlingsabkommen zwischen der Türkei und der EU auseinanderbrechen, könnte dies nicht nur die regionale politische Instabilität erhöhen, sondern auch den weiteren Anstieg einer rechtsgerichteten populistischen Strömung in Deutschland zur Folge haben. Dies wiederum könnte ein Schlüsselfaktor für eine Veränderung der Machtverhältnisse in der Koalition nach der Bundestagswahl sein."

Das hohe Maß an Komplexität und Unsicherheit, das mit diesen politischen und sicherheitsrelevanten Aspekten in diesem Jahr einhergeht - wie in der RiskMap dargestellt - zwingt Unternehmensleitungen dazu, ihren Ansatz im Risikomanagement einer gründlichen Prüfung und Anpassung zu unterziehen.

Control Risks hat für 2017 die folgenden zentralen Geschäftsrisiken identifiziert:

   - Politischer Populismus nach Beispiel des designierten 
US-Präsidenten Trump und des Brexit. Die durch die US-Wahlen 
eingeläutete Ära stärkerer nationaler Kontrolle der Wirtschafts- und 
Sicherheitspolitik, die EU-Flüchtlingskrise und der Brexit sorgen für
eine gestiegene Unsicherheit in Vorstandsbüros. Aufgrund der unklaren
politischen Haltung der USA und Großbritanniens und den daraus 
erwachsenden Folgen für den weltweiten Handel und das globale 
wirtschaftliche wie geopolitische Umfeld ist Vorsicht geboten. 
Politische Spannungen werden entstehen, sollte die neue US-Regierung 
den Druck auf die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und 
China erhöhen, die für die Stabilität der Weltwirtschaft von größter 
Bedeutung sind. Der Ruf nach weiteren EU-Referenden, der überall in 
Europa zu vernehmen ist, schürt Nervosität.
   - Ein potenziell harter Schnitt im Regelwerk der USA könnte zu 
Umwälzungen im globalen regulatorischen Umfeld führen. Die Einhaltung
des Pariser Umweltabkommens seitens der USA steht in Frage, und die 
Bestimmungen des Dodd-Frank Act und des Foreign Corrupt Practices Act
könnten wesentlich verändert oder gänzlich aufgehoben werden, was 
weltweit einen Dominoeffekt auslösen kann.
   - Wachsende Komplexität der Cyber-Sicherheit. 2017 werden die 
Unterschiede in der Gesetzgebung zum Datenverkehr zunehmen: die 
Regulierungen zum Datenschutz in den USA und der EU bleiben 
widersprüchlich; der digitale Binnenmarkt der EU hat 
isolationistische Züge, und China und Russland führen neue Gesetze 
zur Cyber-Sicherheit ein. Dies führt zu Daten-Nationalismus, was 
Unternehmen dazu zwingt, gegen Mehrkosten ihre Daten im jeweiligen 
Land zu hosten, da sie die regulatorischen Vorgaben im 
internationalen Datenverkehr nicht erfüllen können.
   - Anhaltende Bedrohung durch Terrorismus. Die Terrorgefahr wird 
auch 2017 hoch sein, wenn auch stärker fragmentiert. Der Verlust der 
Kontrolle über Gebiete in Syrien und im Irak durch den sogenannten 
Islamischen Staat wird zu einem Exodus erfahrener Kämpfer auch nach 
Europa führen. Deutschland wird darauf mit der Erhöhung staatlicher 
Ressourcen für den Kampf gegen diese Gefahr antworten. Der Umgang mit
der Terrorgefahr wird für Unternehmen immer schwieriger werden; eine 
Umstellung auf die neuen Risiken ist unerlässlich, beispielsweise 
durch umfassende Datenlösungen und die Überprüfung einer potenziellen
Radikalisierung von Insidern, physischer Sicherheitsmaßnahmen und 
Planungsszenarien.

Harald Nikutta weiter: "Durch die Digitalisierung und das Internet der Dinge sind Risiken überall anzutreffen - auch an vermeintlich sicheren Orten. Die Trennung zwischen sicheren heimischen Märkten und gefährlichen im Ausland wird dadurch nachhaltig aufgelöst. Die weltweiten Terroranschläge von 2016, die durch das Internet gefördert und in einigen Fällen sogar erst ermöglicht wurden, haben gezeigt, dass islamistisch geprägte Gewalt überall auf der Welt geplant und ausgeführt werden kann."

Unternehmen werden 2017 unterschiedliche Strategien verfolgen, um ihre Werte zu schützen und Chancen zu nutzen:

   - Festungen werden sich defensiv auf ihr Kerngeschäft und die für 
     sie wichtigsten Märkte konzentrieren. Sie werden sich von 
     nicht-rentablen Vermögenswerten trennen, erfolglose Fusionen 
     aufkündigen, Kosten einsparen und Expansionspläne auf Eis legen.
     Diese Strategie, die aufgrund des Verfalls der Rohstoffpreise in
     erster Linie von Unternehmen im Bergbau-, Öl- und Gassektor 
     verfolgt werden wird, steht auch für Kürzungen im Einzelhandel 
     und eine Rückkehr in heimische Märkte durch Produktionsfirmen.
   - Haie sind risikofreudiger und werden Chancen in neuen 
     Tätigkeiten und Standorten suchen. Finanzdienstleister, die sich
     regulatorischen Unsicherheiten und der steigenden Konkurrenz in 
     den Wachstumsmärkten gegenüber sehen, werden voraussichtlich 
     Risiken eingehen, um sich 'First-Mover'-Vorteile in Frontier 
     Markets oder disruptiven Sektoren wie FinTech zu sichern.
   - Tanker werden ihre umfangreichen Finanzressourcen und die 
     günstige Finanzierung nutzen, um Mega-Fusionen zu arrangieren 
     und Märkte so zu monopolisieren. Ihre Hauptfeinde sind dabei 
     Wirtschaftsnationalisten und Wettbewerbshüter. Der 
     Technologiesektor, die Pharmabranche und der Agrarsektor werden 
     stark durch Konsolidierungen geprägt sein, die häufig 
     regulatorische Unterschiede in den jeweiligen Märkten nutzen, um
     eine dominante Marktposition zu etablieren.

Kontakt:


Friederike Lyon
Marketing Director, Europe and Africa
+49 30 533 288 55
friederike.lyon@controlrisks.com

Weitere Storys: Control Risks GmbH
Weitere Storys: Control Risks GmbH
  • 13.04.2016 – 09:00

    Harald Nikutta neuer Geschäftsführer von Control Risks in Deutschland

    Berlin (ots) - Harald Nikutta hat am 1. April 2016 die Geschäftsleitung von Control Risks in Deutschland und die Marktverantwortung für Zentraleuropa übernommen. Als Senior Managing Director mit Sitz im Europäischen Board von Control Risks steht der 46-jährige Jurist und Volkswirt für einen Paradigmenwechsel in Richtung Marktzugewandheit. Control Risks ist eine ...