Publikation Mountains of the World-Mountains, Energy and Transport"
Bern (ots)
Energie und Verkehr für eine nachhaltige Gebirgsentwicklung
Energie und Verkehr sind Schlüsselfaktoren für eine nachhaltige Entwicklung von Berggebieten. Die Zusammenhänge zwischen Energie- und Verkehrsfragen mit der Gebirgsentwicklung stellt die Publikation "Mountains of the World - Mountains, Energy and Transportî vor. Sie wird heute vorgestellt im Rahmen der diesjährigen Tagung der Kommission für Nachhaltige Entwicklung in New York (16. bis 27. April). Die DEZA ist vertreten mit Botschafter Jean-François Giovannini, Stellvertretender Direktor.
In zahlreichen Beispielen aus Europa, Asien, Afrika und Lateinamerika zeigt die Publikation die Funktion der Gebirge für Energie und Verkehr auf (siehe Kasten). Energie aus Gebirgen - in erster Linie in Form von Wasserkraft und Holz - ist in Ländern des Südens, aber auch in vielen Industrieländern entscheidend für die Entwicklung umliegender Regionen; gleichzeitig können die Gebirgsräume selbst oft wenig davon profitieren. Für den Verkehr wurden Gebirge lange Zeit in erster Linie als Hindernis wahrgenommen; gute Infrastrukturen sind aber zentral für den Zugang zu Rohstoffen, die Entwicklung des Tourismus sowie den Zugang der Bergbevölkerung zu Märkten und Arbeitsplätzen ausserhalb ihrer Heimat.
Entscheidungsträger und breite Bevölkerungskreise sollen mit der Publikation auf die Bedeutung einer nachhaltigen Gebirgsentwicklung aufmerksam gemacht werden - bedeutend ist diese nachhaltige Entwicklung sowohl für die Gebirgsräume selbst als auch für die benachbarten Tiefländer und wirtschaftlichen Ballungsräume. Quintessenz der Fallbeispiele ist die Erkenntnis, dass konkrete Problemlösungsansätze im Energie- und im Transportbereich nur in Partnerschaft zwischen Gebirgsräumen und umliegenden Tieflandregionen gefunden werden können.
Die Publikation "Mountains of the World - Mountains, Energy and Transport" wird gemeinsam von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und dem Zentrum für Entwicklung und Umwelt des Geographischen Instituts der Universität Bern herausgegeben.
Mountains of the World - Mountains, Energy and Transport" kann für Fr. 15.- bezogen werden bei: Mountain Agenda, c/o Geographisches Institut der Universität Bern, Hallerstrasse 12, CH-3012 Bern, E-Mail: agenda@giub.unibe.ch. Die Broschüre umfasst 51 Seiten und ist mit zahlreichen Bildern, Grafiken und Tabellen illustriert.
Berge, Energie und Verkehr - Fallbeispiele aus der Publikation
- Strom. Berggebiete sind Stromlieferanten für das Umland und für umliegende Länder. Beispiel: Der Kanton Graubünden, exportiert über 75 Prozent seiner Stromproduktion ins Unterland. In Laos und Bhutan ist der Export von Strom aus den Bergregionen nach Thailand respektive Indien schon heute die wichtigste Devisenquelle des Staates. In der Schweiz und in anderen Industrieländern werden solche Leistungen der Berggebiete abgegolten - nicht aber in den meisten Entwicklungsländern.
- Holz. In vielen Berggebieten der Welt ist Brennholz nach wie vor wichtigster Energielieferant - sowohl für den lokalen Bedarf als auch für umliegende Städte und Ballungsgebiete. Obschon die Holznachfrage weiter zunimmt und damit die drohende Abholzung der Wälder, gibt es Zeichen der Hoffnung: Wie Beispiele aus Nepal zeigen, können verbesserte KleinOefen mit höherem Wirkungsgrad den Brennholzbedarf um 25 bis 50 Prozent reduzieren.
- Verkehrserschliessung. 100-prozentige Erschliessung eines Berggebiets in der Schweiz bedeutet, dass die nächste Fahrstrasse vor der Haustür ist. In den Bergen Aethiopiens bedeutet 100-prozentige Erschliessung, dass die nächste Fahrstrasse einen Tagesmarsch entfernt ist.
- Strassenbau. Beispiele aus den Bergen Aethiopiens und Indonesiens zeigen, dass bei arbeitsintensivem Strassenbau 30 bis 40 Prozent der Projektsumme der lokalen Bevölkerung in Form von Löhnen zugute kommt - ein mehrfaches dessen, was bei maschinenintensivem Strassenbau in der Bergregion bleibt. Zudem ist arbeitsintensiver Strassenbau umweltschonender.
- Seilbahnen. Weltweit existieren über 10'000 Seilbahnen, die meisten davon in Berggebieten, wo sie oft die kostengünstigste Form der Verkehrserschliessung sind. Seilbahnen gehören zu den sichersten Verkehrsystemen.
Kontakt:
Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), Medien und
Kommunikation
Andreas Stuber, DEZA-Sprecher, Tel. +41 31 323 08 63