pafl: Die wirtschaftliche Entwicklung der Landwirtschaftsbetriebe im Fürstentum Liechtenstein
(ots)
Vaduz, 25. November (pafl) -
Für eine möglichst effektive Gestaltung der Agrarpolitik ist die Regierung auf aktuelle Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung der Landwirtschaft angewiesen. Deshalb lässt die Regierung seit drei Jahren eine umfassende Auswertung der landwirtschaftlichen Buchhaltungen vornehmen. Mit dieser einheitlichen Analyse und Beurteilung sind nun detaillierte Aussagen über die wirtschaftliche Situation der Landwirtschaftsbetriebe möglich. Somit ist die Buchhaltungsauswertung ein sehr wichtiges agrarpolitisches Instrument zur Steuerung der Agrarpolitik. Umso erfreulicher ist es, dass die Hauptergebnisse der Buchhaltungsauswertung 2002 bereits fünf Monate nach Veröffentlichung des Auswertungsberichtes 2001 vorliegen.
Das Wirtschaftsjahr 2002 ist für die liechtensteinische Landwirtschaft insbesondere aufgrund der erstmaligen Umsetzung der Massnahmen des im Dezember 2002 verabschiedeten Agrarpaketes von besonderer Bedeutung. So hat sich das landwirtschaftliche Einkommen im Durchschnitt aller direktzahlungsberechtigten Landwirtschaftsbetriebe gegenüber dem Vorjahr um 12.6 Prozent auf 70'500 Franken erhöht. Diese durchaus positive aber auch dringend nötige Entwicklung kann direkt auf die Massnahmen des Agrarpaketes zurückgeführt werden. Allerdings bestehen zwischen den Produktionszonen Tal und Berg immer noch grosse Unterschiede. Das landwirtschaftliche Einkommen eines Talbetriebes liegt bei durchschnittlich 78'100 Franken (+16 Prozent). Im Vergleich dazu hat das landwirtschaftliche Einkommen im Berggebiet bei 45'400 Franken (- 3 Prozent) stagniert.
Der Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft (FJAE) beträgt im Jahr 2002 im Talgebiet 60'900 Franken (+19 Prozent) und im Berggebiet 39'400 Franken (+3 Prozent). Die leichte Zunahme des Arbeitsverdienstes im Berggebiet trotz sinkendem landwirtschaftlichem Einkommen ist auf die geringere Zahl von unentlöhnten Familienarbeitskräften zurückzuführen, welche von durchschnittlich 1.05 auf 0.97 FJAE pro Betrieb gesunken ist.
Für die Verbesserung des Arbeitsverdienstes sind insbesondere die rückwirkend eingeführten Raufutterbeiträge verantwortlich. Sie belaufen sich auf durchschnittlich 6'700 Franken pro Betrieb. Ohne diese neuen Beiträge wäre der Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft im Berggebiet auf ein Rekordtief von 32'500 Franken gefallen (-18 Prozent). Dies vor allem als Folge der sinkenden Roherträge in der Tierhaltung. Dies widerspiegelt sich in den rückläufigen Deckungsbeiträgen der Rindviehhaltung, welche im Berggebiet von 2'500 Franken je Grossvieheinheit auf 2'300 Franken gefallen sind. Die Ursache dafür ist bei den sinkenden Preisen für landwirtschaftliche Produkte zu suchen.
Kontakt:
Landwirtschaftsamt
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