ikr: Regierung fördert Völkerverständigung im Kosovo
Vaduz (ots/ikr) -
Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom Dienstag, 30. April 2013, CHF 150'000 für ein Projekt der internationalen Flüchtlings- und Migrationshilfe (IFMH) bewilligt. Unterstützt wird in Zusammenarbeit mit Caritas Schweiz die multiethnische Verständigung im Kosovo.
Am 17. Februar 2008 hat sich der Kosovo zur unabhängigen Republik erklärt. Diese ist inzwischen von den USA, den meisten EU-Ländern sowie auch von Liechtenstein und der Schweiz anerkannt worden. Da Serbien und Russland die Unabhängigkeit jedoch bisher nicht anerkennen, ist es - trotz positiver Signale in der jüngsten Zeit - noch ungewiss, ob sich die politische Lage auf dem südwestlichen Balkan stabilisieren kann. Im Land selbst ist die Lage derzeit aber ruhig und weitestgehend friedlich. Ein Zustand, für den sich Caritas Schweiz insbesondere auch in Regionen einsetzt, wo ethnische Minderheiten mit der albanisch stämmigen Bevölkerung zusammenleben.
Gemeinsame Anliegen gemeinsam vertreten
Zwei der drei Projekte zielen in einer Reihe von Dörfern der Gemeinden Prizren, Dragash und Strpce darauf ab, dass Albaner, Serben und Roma sich zusammenschliessen und für gemeinsame Interessen einsetzen, um die dörfliche Infrastruktur zu verbessern sowie gemeinsame Jugend- und Frauenorganisationen bilden. Bisher waren diese Projekte von grossem Erfolg gekrönt. So konnte Caritas gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung kommunale, inter-ethnisch besuchte Treffpunkte aufbauen, den Erfahrungsaustausch zwischen den Dörfern fördern und Jugend- und Frauen-Anliegen auf Gemeindeebene einbringen. Darüber hinaus gelang es Caritas, in Zusammenarbeit mit einer regionalen Frauenorganisation und einer nationalen Jugendorganisation eine Gender- und Jugend-Politik für die Gemeinden zu formulieren.
Mit neuen Projektphasen ist Caritas bestrebt, die bisherige Aufbauarbeit zu konsolidieren. Um die Nachhaltigkeit der Projekte zu sichern, arbeitet Caritas verstärkt mit lokalen Partnerorganisationen zusammen. Caritas unterstützt auch die Entwicklung dieser Partner-Organisationen, die Weiterbildung ihrer Führungspersonen und die Bemühungen, finanziell selbständiger zu werden. Auf dem Weg dorthin sind die Liechtensteiner Projektbeiträge ein wesentlicher Unterstützungsfaktor, der auch entsprechend gewürdigt wird, indem Liechtenstein bei allen Teilprojekten und damit verbundenen Anlässen als Sponsor optisch würdig vertreten ist.
Investition in zukunftsfähige Landwirtschaft
Sehr willkommen ist die finanzielle Unterstützung aus Liechtenstein auch bei einem Landwirtschaftsprojekt in Dragash und Prizren. In dessen Rahmen werden die lokalen Produzenten darin ermutigt und unterstützt, in neue Produkte zu investieren und sich über die ethnischen Grenzen hinweg in Vereinigungen zusammenzuschliessen, um mit einer Stimme sprechen und somit mehr erreichen zu können. Mikrokredite helfen den Bauern dabei, sich in neuen Märkten zurechtzufinden und eine professionell hochwertige Beratung hilft ihnen, ein hohes Qualitätsniveau zu erreichen und zu halten. Hier kann bereits mit einem Unterstützungsbeitrag von CHF 20'000 im laufenden Jahr sehr viel bewegt werden. Dies zeigt auch die Erfahrung aus ähnlichen Projekten, welche Liechtenstein in Bosnien-Herzegowina bereits seit einigen Jahren fördert.
Im Rahmen der Migrationszusammenarbeit
Mit beiden Staaten, dem Kosovo sowie Bosnien-Herzegowina, unterhält Liechtenstein Migrationspartnerschaften mit dem Ziel, in sämtlichen Bereichen der Migration verstärkt zusammenzuarbeiten. Diese Bereiche decken ein Feld ab von den Beziehungen zwischen dem Heimatland und der Diaspora in Liechtenstein über die Rückübernahme von illegal anwesenden Personen bis hin zur Unterstützung der sozio-ökonomischen Entwicklung - womit die drei erwähnten Projekte optimal in die Zielsetzung der Migrationszusammenarbeit mit dem Kosovo passen.
Kontakt:
Ausländer- und Passamt
Heribert Beck, Leiter Abteilung Asyl
T +423 236 61 54