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Kunsthistorisches Museum Wien

Kaiser Ferdinand I. 1503 - 1564: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museum vom 15. April bis 31. August 2003

Wien (ots)

Pressekonferenz am Montag, dem 14. April 2003 um 10.30 Uhr im     
   Kunsthistorischen Museum, Wien I, Maria Theresien-Platz
Am 10. März 2003 jährte sich der 500. Geburtstag Kaiser Ferdinands
I. Zu diesem Anlass bereitet das Kunsthistorische Museum vom 15.
April bis zum 31. August 2003 eine Ausstellung über diesen
bedeutenden Herrscher vor, nicht zuletzt auch bestätigt durch das
grosse Interesse, welches den Ausstellungen zu Ferdinands Bruder Karl
V. in Gent, Bonn, Wien und Toledo entgegengebracht wurde.
Obwohl Kaiser Ferdinand seit jeher im Schatten seines Bruders
stand, von anderen Mitgliedern seines Hauses an faszinierendem Glanz
wie auch an Popularität übertroffen wurde, und obwohl er wegen der
Rücksichten, die er auf das Gesamthaus zu nehmen hatte in seinen
Handlungen nicht frei entscheiden konnte, gilt er als der
bedeutendste Herrscher in der österreichischen Geschichte.
Mit dem Ziel Kaiser Ferdinand I. aus dem Schatten seines Bruders
zu rücken und ihn als Begründer des habsburgischen Vielvölkerstaates
im Zentrum Europas zu würdigen, geht die Ausstellung vorerst auf die
Jugend Ferdinands bis zu den mit seinem Bruder abgeschlossenen, für
die weitere Geschichte bedeutsamen Brüsseler Verträgen ein, die sich
im Österreichischen Haus-, Hof- und Staatsarchiv befinden und
selbstverständlich in der Ausstellung zu sehen sein werden.
Das Kapitel von Ferdinands Jugend in Spanien wird durch bedeutende
Leihgaben aus spanischen Museen wie dem Prado und dem Patrimonio
Nacional, aber auch durch Leihgaben aus Sammlungen in Alcala de
Henares, dem Geburtsort Ferdindands I. dargestellt werden.
Ein weiteres Kapitel befasst sich mit dem Thema der Höfe in Wien,
Prag, Budapest und Brüssel als den politischen, multinationalen und
multikulturellen Zentren des Reiches: Die Präsidentschaftskanzlei der
Prager Burg hat sich nicht nur zur Mitarbeit an dieser Ausstellung
bereiterklärt sondern stellt auch wesentliche Leihgaben zur
Veranschaulichung des Wirkens Ferdinands am Prager Hof zu Verfügung.
Mittels Leihgaben aus grossen ungarischen Museen wird der Hof in
Budapest dokumentiert, wichtige Briefe und Dokumente verdeutlichen
die Dramatik um die Niederlage der Ungarn in der Schlacht von Mohacs.
Handschriften, Miniaturen und Briefe über die gefürchtete osmanische
Kriegsmacht zeugen von persönlicher Betroffenheit, Harnische und
Waffen der Kriegsparteien runden dieses Kapitel ab.
Neben den Folgen der Niederlage bei Mohacs, dem Tod des
ungarischen Königs Ludwigs II. wie auch der Faszination, welche die
osmanische Kultur und ihr machtvoller Staat auf die habsburgischen
Länder ausgeübt haben, wird auch die komplizierte Situation
Ferdinands nach 1526 als Nachfolger König Ludwigs und seine
Konfrontation mit König Johann Szapolya behandelt werden.
Selbstverständlich wird auch auf das Thema des Reiches, auf die
Reformation wie auf die Probleme der Kirche und damit auf die
Nachfolgefrage eingegangen werden. Die habsburgische Heiratspolitik,
dynastische Beziehungen zu den deutschen Fürsten, zu Italien, Spanien
und Polen finden ebenso Berücksichtigung wie die Entwicklung von
Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft.
Das abschliessende Kapitel der Ausstellung befasst sich nicht nur
mit dem Tod des Kaisers und den Trauerzeremonien in Wien und Prag,
sondern auch mit seinen letzten Lebensjahren und um sein stetes
Bemühen um die Fertigstellung des Grabmals seines Grossvaters
Maximilian I. in der Innsbrucker Hofkirche.
Die Namen der Künstler, von denen Werke in der Ausstellungen zu
sehen sein werden, sind zahlreich. Gezeigt werden Gemälde,
Zeichnungen, Miniaturen, Kupferstiche und Holzschnitte von Pisanello,
Tizian, Arcimboldo, Terzio, de Flandes Mor und Vermeyen, sowie von
Dürer, Altdorfer, Amberger, Maler, Strigel und Seisenegger. Dazu
kommen prunkvolle Harnische und Kriegsrüstungen der bedeutendsten
Meister der Plattnerkunst wie auch niederländische Tapisserien aus so
berühmten Manufakturen wie der von Willem Pannemaker und nach
Entwürfen von Peter Coeck van Aelst.
Zur Ausstellung erscheint ein Ausstellungskatalog, der dem letzten
Stand der internationalen Forschung entspricht. Zahlreiche
Wissenschaftler aus der Tschechischen Republik, Belgien, Spanien,
Deutschland und Österreich arbeiten an der Konzeption der Ausstellung
und am Ausstellungskatalog mit.
Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 18 Uhr, Donnerstag 10 bis
21 Uhr im Kunsthistorischen Museum zu sehen.

Kontakt:

Mag. Annita Mader
Kunsthistorisches Museum mit MVK und ÖTM
1010 Wien
Burgring 5
Tel. +43/525/24'404
Fax +43/1/525'24'371
E-Mail: info.pr@khm.at
Internet: http://www.khm.at

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