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BFF: Angola: Rückkehr wieder zumutbar und Rückkehrhilfeprogramm

(ots)

Bern-Wabern, 13.11.2002 Das Bundesamt für Flüchtlinge (BFF) hat nach einer Lagebeurteilungssitzung beschlossen, die Rückkehrpraxis nach Angola zu ändern. Diese Änderung hat zur Folge, dass mehr abgewiesene Asylsuchende zurückgeführt werden. Die freiwillige Rückkehr steht jedoch im Vordergrund. Für angolanische Staatsangehörige, die ihr Asylgesuch vor dem 1. November 2002 gestellt haben, wird deshalb ein Rückkehrhilfeprogramm angeboten.

Seit dem Bürgerkriegsende und der Unterzeichnung des 
Waffenstillstandsabkommens zwischen der angolanischen Regierung und 
der UNITA hat sich die politische Lage und die Sicherheitssituation 
in Angola stabilisiert.
Aufgrund dieser Entwicklung hat das Bundesamt für Flüchtlinge (BFF) 
seine bisherige Wegweisungspraxis analysiert. Bis anhin wurden nur 
Personen, die aus der Region von Luanda stammen, weggewiesen. 
Ausgeschlossen von diesen Wegweisungen waren Familien mit 
minderjährigen Kindern.
Neu soll die Rückführung von Familien mit minderjährigen Kindern 
nicht mehr ausgeschlossen werden. Die schwierige humanitäre 
Situation in einigen Regionen des Landes wird jedoch berücksichtigt 
werden. Im Einzelfall wird überprüft, ob die Rückführung zumutbar 
ist und für die Betroffenen keine konkrete Gefährdung besteht.
Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei dem Gesundheitszustand und der 
familiären Situation der betroffenen Menschen. Die Situation von 
Angehörigen einer „vulnerable group“, z. B. ältere Menschen und 
alleinstehende Frauen, wird ausführlich überprüft.
Im Hinblick auf die Rückkehr von angolanischen Staatsangehörigen und 
die bilaterale Zusammenarbeit im Migrationsbereich hat das BFF 
bereits im Juli 2002 mit den zuständigen Migrationsbehörden in 
Angola Gespräche geführt. Aufgrund der Kooperationsbereitschaft der 
angolanischen Behörden konnten rasch konkrete Ergebnisse erzielt 
werden.
Um die freiwillige Rückkehr nach Angola zu fördern, hat das BFF in 
Zusammenarbeit mit der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit 
(DEZA) und der Internationalen Organisation für Migration (IOM) ein 
Rückkehrhilfeprogramm entwickelt. Dieses Programm richtet sich an 
angolanische Staatsangehörige, die ihr Asylgesuch vor dem 1. 
November 2002 eingereicht haben.
Zur Unterstützung der Reintegration in Angola wird eine finanzielle 
Hilfe von CHF 2'000.— pro erwachsene und von CHF 1'000.— pro 
minderjährige Person ausbezahlt. Anstelle der individuellen 
finanziellen Hilfe können Kleinprojekte oder Ausbildungen mit dem 
Ziel der beruflichen Wiedereingliederung gewährt werden. 
Interessierte Personen können sich für weitere Informationen mit der 
Rückkehrberatungsstelle ihres Wohnkantons in Verbindung setzen. Als 
ergänzende Massnahme zur individuellen Rückkehrhilfe finanziert das 
BFF sogenannte Strukturhilfeprojekte in Angola zur Verbesserung der 
allgemeinen Lebensbedingungen vor Ort.
Weitere Auskünfte:
Brigitte Hauser-Süess Medien & Kommunikation BFF Tel. 031 325 93 50
Dominique Boillat Medien & Kommunikation BFF Tel. 031 325 98 80

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