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Eidg. Departement des Innern (EDI)

Berufliche Vorsorge: Bericht des Bundesamtes für Sozial-versicherung über die finanzielle Lage der Vorsorgeeinrich-tungen und Lebensversicherer

Bern (ots)

Der Bundesrat hat den Bericht des Bundesamtes für
Sozialversicherung über die finanzielle Lage der 
Vorsorgeeinrichtungen und der Lebensversicherer zur Kenntnis 
genommen. Die finanzielle Lage bleibt angespannt: Am 31. Dezember 
2002 befanden sich 20% der Vorsorgeeinrichtungen in Unterde-ckung. 
Der Bericht wurde in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für 
Privat-versicherungen erstellt.
Das Bundesamt für Sozialversicherung hat bei den Aufsichtsbehörden 
der berufli-chen Vorsorge eine Umfrage zur Unterdeckung der 
Vorsorgeeinrichtungen durchge-führt. Sammeleinrichtungen wurden 
separat behandelt und sind in den nachstehen-den Zahlen nicht 
enthalten.
Zusammenfassung der Resultate
Vorsorgeeinrichtungen		31.12.2002 in Unterde-ckung 
	31.12.2002in %	31.12.2002UnterdeckungMio. Fr. 	31.12.2001in 
Unter-deckung	31.12.2001In %
Registrierte	Ohne Staatsgaran-tie	604	28.7%	13’278	185
	8.1%
	Mit Staatsga-rantie	38	49.4%	29’253	19	26.4%
	Total regist-rierte 	642	29.4%	42’531	204	8.7%
Nicht registrierte	Ohne Staatsgaran-tie	80	5.6%	    
178	33	1.9%
	Mit Staatsga-rantie	0	0		0	0
	Total nicht-registrierte 	80	5.6%	     178
	33	1.9%
Total aller Vorsorge-einrichtungen in Un-terdeckung		722
	20.0%	42’709	237	5.8%
Die registrierten Vorsorgeeinrichtungen versichern im Minimum das 
BVG-Obligatorium. Aus der Umfrage geht hervor, dass sich von den 
registrierten und nichtregistrierten Kassen 722 
Vorsorgeeinrichtungen oder 20% in Unterdeckung be-fanden. Ende 2001 
waren es noch 237 Vorsorgeeinrichtungen oder 5.8%. Diese Zahlen 
bringen jedoch die Problematik der Unterdeckung nur unvollkommen zum 
Ausdruck. Betrachtet man nämlich nur die registrierten 
Vorsorgeeinrichtungen so be-fanden sich 29,4% in Unterdeckung. 
Unterscheidet man diese Einrichtungen noch bezüglich Vorliegen einer 
Staatsgarantie, so ergeben sich folgende Anteile von Ein-richtungen 
in Unterdeckung: 28,7% (ohne Staatsgarantie; Ende 2001: 8,1%), 
respek-tive 49,4% (mit Staatsgarantie; Ende 2001: 26,4%). Bezogen 
auf die Bilanzsumme der registrierten Vorsorgeeinrichtungen beläuft 
sich die Unterdeckung auf rund 42.6 Milliarden Franken. Der kleinere 
Teil, 13.3 Milliarden Franken, entfällt auf Vorsorge-einrichtungen 
ohne Staatsgarantie. 29.3 Milliarden Franken entfallen auf 
öffentlich-rechtliche Vorsorgeeinrichtungen mit Staatsgarantie.
Sanierungsmassnahmen unabdingbar Die finanzielle Lage der 
Vorsorgeeinrichtungen erfordert Sanierungsmassnahmen. Rund 5.2% der 
Vorsorgeeinrichtungen ohne Staatsgarantie weisen eine als erheblich 
bezeichnete Unterdeckung von unter 90% auf. Dies betrifft ca. 
217’000 aktive Versi-cherte sowie ca. 78’000 Rentnerinnen und 
Rentner. Bei einer erheblichen Unterde-ckung besteht ein akuter 
Handlungsbedarf zur Verbesserung der finanziellen Lage. Mit der 
Botschaft für Sanierungsmassnahmen zur Stabilisierung der 
beruflichen Vor-sorge vom vergangenen September hat der Bundesrat zu 
Handen des Parlaments entsprechende Instrumente vorgeschlagen.
Verluste bei den Lebensversicherern Das Kollektivgeschäft ist für 
die Lebensversicherer im Jahre 2002 unerfreulich ver-laufen. Der 
kumulierte Verlust der 16 Gesellschaften, die im BVG-Geschäft tätig 
sind, betrug 2.4 Milliarden Franken, mehr als 10% der 
Prämieneinnahmen. Dieses Resul- tat ist vor allem auf die 
angespannte Lage auf den Finanzmärkten, jedoch auch auf den zu hohen 
Rentenumwandlungssatz und die zunehmenden Versicherungsleis-tungen 
im Bereich der Invaliditätsversicherung zurückzuführen.
Umfrage BSV versus Complementa Die jetzt vorliegenden 
Umfrageergebnisse des BSV (20% in Unterdeckung) weichen von den von 
der Complementa Investment- Controlling AG im Juni veröffentlichten 
Daten (45% in Unterdeckung) ab. Während die Complementa-Daten auf 
einer nicht repräsentativen, freiwilligen Teilnahme der 
Vorsorgeeinrichtungen beruhen, erfasst die Umfrage des BSV sämtliche 
Daten der Vorsorgeeinrichtungen in Unterdeckung. In der 
Complementa-Studie sind vor allem Vorsorgeeinrichtungen mit einer 
Bilanz-summe ab 100 Millionen Franken übervertreten, während 
kleinere Kassen unterver-treten sind.
EIDG. DEPARTEMENT DES INNEREN
Presse- und Informationsdienst
Auskünfte:	Tel. 031 322 42 32
Jean-Pierre Landry
Bundesamt für Sozialversicherung
Beilagen: 
-	Bericht des BSV über die finanzielle Lage der 
Vorsorgeeinrichtungen und der Lebensversiche-rer 
-	Zur aktuellen Lage schweizerischer Pensionskassen, 
Kurzfassung der Auswertung zum AWP/Complementa Risiko Check-up 2002 
Die Berichte inkl. Anhänge sind im Internet verfügbar unter 
www.bsv.admin.ch

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