pafl: Feinstaubmessungen an der Lindenkreuzung in Schaan ausgewertet
(ots)Grenzwerte deutlich überschritten
Die Feinstaubmessungen an der Lindenkreuzung in Schaan von November 2005 bis Februar 2006 fielen in eine Periode mit zwei überregional sehr ausgeprägten austauscharmen Wetterlagen. Die festgestellten Überschreitungen der Grenzwerte sind deshalb überproportional ausgefallen. Dennoch zeigen die Messungen die starke Feinstaubbelastung an diesem Standort. Auch bei durchschnittlichen Witterungsverhältnissen werden die Grenzwerte für den Tagesmittelwert als auch für den Jahresmittelwert überschritten.
Hauptverursacher des gesundheitsschädlichen Feinstaubes sind der Strassenverkehr, Baumaschinen, Traktoren und Feuerungen. Zudem tragen die Ammoniakemissionen aus der Landwirtschaft indirekt zur Feinstaubbildung bei. Das Amt für Umweltschutz misst in den Jahren 2005 und 2006 die Feinstaubkonzentration an drei verschiedenen Standorten. Diese Messungen erfolgen zusätzlich zu jenen an der fixen Messstation Vaduz/Austrasse. Die Messwerte jeder Woche sind auf der Homepage des Amtes für Umweltschutz www.afu.llv.li veröffentlicht.
Häufige Grenzwertüberschreitungen und Extremwerte
Von November 2005 bis Februar 2006 wurden die Messungen an der Lindenkreuzung in Schaan durchgeführt. Der Tagesmittel-Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (µg/m3) wurde während der 111 Tage dauernden Kampagne 42 mal überschritten. Am 31. Januar 2006 wurde ein Tagesmittel von 189 µg/m3 gemessen, was einer 3.8-fachen Grenzwertüberschreitung entspricht. Der Jahresmittelgrenzwert von 20 µg/m3 ist bei diesem Standort aufgrund der Ergebnisse und basierend auf Vergleichen mit anderen Standorten mit allergrösster Wahrscheinlichkeit auch unter durchschnittlichen Witterungsverhältnissen überschritten. Während der Kampagne waren die gemessenen Tagesmittelwerte im Mittel etwa 47 Prozent höher als am Messstandort Vaduz-Austrasse.
An verkehrsnahen Standorten verläuft die Feinstaubkonzentration üblicherweise nach einem bestimmten Tages- und Wochengang. Aufgrund der lange andauernden Inversionslagen während der Messkampagne wurde dieses Bild in Schaan verändert. Die üblicherweise feststellbaren Schwankungen der Belastung wurden nivelliert. Unter der Inversionsgrenze ohne Luftausstausch haben sich die Schadstoffe fortlaufend angereichert. Durch das Verkehrsaufkommen beeinflusste Spitzenbelastungen sind deshalb während dieser Wetterepisoden weniger deutlich erkennbar.
Zur Reduktion der Feinstaubbelastungen sind weiterhin Massnahmen notwendig, welche bei allen Quellen nach dem Stand der Technik anzusetzen haben. Aufgrund des Zollvertrages mit der Schweiz werden sich auch einige der im schweizerischen Aktionsplan zur Reduktion der Feinstaubbelastung vorgesehenen Massnahmen in Liechtenstein positiv auswirken.
Über die Ergebnisse der Messperiode in Schaan wurde ein Zwischenbericht erstellt. Der Bericht kann auf der Homepage des Amtes für Umweltschutz www.afu.llv.li eingesehen oder beim Amt für Umweltschutz bezogen werden.
Kontakt:
Amt für Umweltschutz
+423/236 61 91