Technorama - Swiss Science Center
Lassen Sie sich mal so richtig den Spiegel vorhalten - in der neuen Sonderausstellung Spiegeleien" im Technorama.
Winterthur (ots)
Querverweis: Die Bilder wurden von Photopress über das Satellitennetz von Keystone verbreitet (Siehe auch www.photopress.ch und www.newsaktuell.ch/d/galerie.htx?type=obs)
Sonderausstellung vom 26.4.2002 bis 5.1.2003 im Technorama Winterthur
Sie gehören zu den vertrautesten Gegenständen des Alltags. Für die meisten Menschen kommt es beim frühmorgendlichen Blick in den Spiegel zur ersten Begegnung. Trotzdem bleiben Spiegel fragwürdig", wenn man genauer hinschaut. An über 40 denkanregenden und nicht minder vergnüglichen Experimenten kann man sich gründlich - interaktiv und hands-on - mit den Rätseln von Spiegeln auseinandersetzen. Und sie am Ende sogar entschlüsseln.
Wer seinen Blick auch nur flüchtig über das neue Experimentierfeld im Technorama schweifen lässt, traut seinen Augen nicht ob der Vielfalt an Spiegeln - weit über das Spieglein, Spieglein an der Wand" hinaus. Vor allem aber die wundersamen Phänomene mit und um Spiegel herum verschaffen Aha-Erlebnisse am laufenden Band und lassen immer wieder Oh!"s und Wow!"s ertönen.
Wenn man sich etwa vor einen mannhohen Spiegel stellt, der das eigene Körperbild, wie von Geisterhand gesteuert, in einer ständig fliessenden Bewegung fortlaufend verformt, ruft das tiefgreifende Empfindungen hervor. Man ist für Augenblicke verunsichert darüber, wie man tatsächlich aussieht!
Beeindruckend auch der Blick in den Zoom-Spiegel", der den Betrachter buchstäblich ranholt, bis zum Ausblenden ins Überdimensionale steigert, sozusagen verschluckt, schliesslich wieder aus dem Nichts in Erscheinung treten lässt.
Von Klassikern zu Jamais vu
Da finden sich die ganzen klassischen Spiegeleien", welche Menschen seit Jahrzehnten, manche schon Jahrhunderte zurück, immer wieder aufs Neue faszinieren. Im (dunklen!) Hohlspiegel reicht man seiner eigenen, reell abgebildeten Hand die Hand, oder kann bei einem Versuch mit einem alten Bühnentechnik-Trick den Zauberer Saruman aus Herr der Ringe" als Geist auftreten lassen.
Hört sich einfach an, ist aber gar nicht trivial: Wie ordnet man Spiegel so an, dass sie auf kürzestem Weg einen Blick auf den eigenen Hinterkopf gewähren? Die neue Ausstellung hat darauf die optisch optimale Antwort bereit.
Für Kinder verspricht der Unendlichkeitsspiegel in Form eines bekriechbaren" Würfels ein Renner zu werden, für Tüftler das Spiegel-Labyrinth". Auf besonders Gewitzte wartet ein kniffliges Spiegelwürfel-Puzzle" oder gar die Herausforderung, selber anamorphotische Bilder zu zeichnen.
Immer mit einem Schuss Ästhetik
Wer mit Wissenschaft immer auch ein ästhetisches Erlebnis erwartet, kommt bei der neuen Ausstellung voll auf seine Rechnung. Vor allem bei den fast unerschöpflichen Spielarten von Kaleidoskopen (den Schönbildschauern"). Prunkstücke für Connaisseurs sind das Vario-Pentascope" und das erstmals kaleidoskopisch perfekt gelungene Bild einer Kugel mit dem Exponat Kaleido-Sphere", eine Weltpremiere.
Besonders amüsant die Verbindung aus Videocam, Flachbildschirm und auf den Tausendstelmillimeter genau zusammengefügten Oberflächenspiegeln: damit zaubert man sein Auge, die Nase, das ganze Gesicht oder die Hand, je viermal auf die Flächen eines würfelförmigen Spiegelbildes - Science Magic!
Wer es für unwahrscheinlich hält, dass eine ins Wasser eingetauchte Hand völlig trocken aussieht und darin eingefangene Tropfen wie Quecksilber anmuten, kann es mit eigenen Augen sehen.
Im Spiegelfenster-Karussell hat man die Wahl: Die eigenen Gesichtszüge lassen sich - viel realistischer als mit jeder Morphing-Software am PC - mit dem Konterfei von Jean-Paul Belmondo, jenem von Mick Jagger oder gar der Queen verschmelzen. Absolut verblüffend!
Am Ende ist alles Physik
Damit angesichts der faszinierenden Schönheit optischer Erscheinungen das Erlebnis nicht im Phänomenalen stecken bleibt, versucht das Technorama immer einen Schritt weiter zu gehen und das Interesse für die hinter den Phänomenen verborgenen strukturellen physikalischen Zusammenhänge zu wecken. Eine ganze Reihe von Versuchen nimmt sich deshalb Spiegel und Spiegelungen vor allem aus physikalischer Sicht vor: Kaltlichtspiegel" etwa, welche selektiv nach Temperatur reflektieren, oder ein Radarspiegel", der zeigt, dass es zwischen Wellenlänge und Feinheit der Oberfläche stimmen muss, damit es zum Spiegeln kommt.
Dann farbenprächtige Reflexionsgitter-Spiegel", nach deren Prinzip CD-ROMs so faszinierend spiegeln. Schliesslich gibt es auch Anti-Spiegel", die Spiegelung von Licht durch Interferenz unterdrücken.
Morgana-Magisches
Eine Fata Morgana" auf Knopfdruck - das gab es noch nie in einer Ausstellung. Eine Gelegenheit, dem Phänomen der nassen" Strasse an heissen Sommertagen oder den verlockenden Seen" in der Wüste im echten Experiment auf die Spur zu kommen.
Wer selber, nach gleichem physikalischem Prinzip, einen eine Herdplatte streifenden Laserstrahl durch simples Wegblasen verschwinden lassen (oder ihn mit einem Heissluftföhn sichtbar machen) möchte, besucht ganz einfach Spiegeleien".
Schliesslich lässt der Dehnbare Würfel" räumliches Wachstum derart spannend erfühlen und zugleich gespiegelt wahrnehmen, dass sich selbst Mathematik-Geschädigte" seinem Reiz nicht entziehen können.
Spiegeleien" sind ein Eyeopener, dazu da, die Augen zu öffnen und offen zu halten. Sie fordern dazu auf, gegenüber Vertrautem und Alltäglichem aufmerksamer zu sein. Oder nach dem Pröbeln mit der im Experiment zurechtgestellten Natur der unmittelbaren Naturbeobachtung gebührend Raum - und Zeit - einzuräumen.
Die Sonderausstellung dauert bis 5. Januar 2003.
Diese Medieninformation können Sie im Internet unter www.technorama.ch/aktuell abrufen
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