"Erfolgreich, Mässig, Dumm und Tragisch" - Die Hotel & Gastro Union zum Schweizer Gastgewerbe
Luzern (ots)
ERFOLGREICH: 18 FREIE SONNTAGE FÜR GASTRO-LEHRLINGE
Ab sofort haben Gastrolehrlinge Anspruch auf 18 freie Sonntage pro Lehrjahr. Letzte Woche blitzten opponierende Wirte bei der Rekurskommission EVD ab. Der Erfolg gehört 2500 in der Hotel & Gastro Union organisierten Lehrlingen. Diese haben 2002 nach demokratischer Abstimmung erfolgreich beim Staatssekretariat für Wirtschaft das Recht auf 18 freie Sonntage eingefordert.
MÄSSIG: 3'000 GASTRO-LEHRLINGE ZU IHRER AUSBILDUNG
Im Frühsommer 2003 fühlte die Hotel & Gastro Union bei 3000 Lehrlingen den Puls. Das Ergebnis: Die Lehrlinge schätzen die Fachkenntnisse ihrer Ausbildner, kritisieren aber die oft fehlende Ausbildungszeit und das schlechte Arbeitsklima. 10% der Lehrbetriebe bekommen von den Lehrlingen schlechte Noten. Die Hotel & Gastro Union fordert: Diesen 10 % ist die Ausbildungsbewilligung zu entziehen. Solche Betriebe schaden der Branche und leisten keinen Beitrag zur Lösung des Lehrstellenproblems.
DUMM: NEUE SAISONNIERS FÜR SCHWEIZER HOTELS
Auf Druck der Tourismusbranche erwägt die staatspolitische Kommission des Nationalrates (SPK) ein neues "Saisonnierstatut" für unqualifizierte Arbeitskräfte aus den künftigen EU-Ländern des Ostens. Aus Sicht der Hotel & Gastro Union eine dumme Idee: Eine neues Saisonnierstatut würde erneut den Wettbewerb am Arbeitmarkt behindern, veraltete Branchenstrukturen zementieren und dem Sozialprestige der Gastroberufe schaden.
TRAGISCH: TIEFLOHNPOLITIK SCHADET GASTGEWERBE
Laut Lohnerhebung des Bundesamtes für Statistik kauft man mit einem Lohn im Schweizer Gastgewerbe heute immer noch gleich viel wie 1975. Im Schweizer Durchschnitt legten die Löhne in dieser Zeit um 17% an Kaufkraft zu. Die Folgen sind unübersehbar: Laufend wandern qualifizierte Berufsleute in Branchen ab, die höhere Löhne zahlen. Dennoch: Gastrosuisse und hotelleriesuisse halten eisern an einer Tieflohnpolitik fest. 2004 wollen sie die GAV-Löhne einfrieren und so die Kaufkraft der Gastrolöhne senken. Diese Politik ist umso tragischer, wenn man bedenkt, dass der versammelte Sachverstand von Politik und Wissenschaft den Betrieben aufzeigt, wie sie höhere Löhne zahlen und gleichzeitig mehr Gewinn machen könnten. Die Hotel & Gastro Union fordert von den Arbeitgeberverbänden die Aufnahme eines konstruktiven Dialogs mit Politik, Wissenschaft und Sozialpartnern über die künftige Ausrichtung der Branche.
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