Eichborn kauft Europa Verlag
Hamburg (ots)
Der Verleger Vito von Eichborn hat durch ein Management-buyout den Europa Verlag übernommen. Mit ins Boot geholt hat er Arne Teutsch als kaufmännischen Geschäftsführer; Teutsch ist bereits Gesellschafter bei mehreren kleinen Verlagen. Die Veräusserung durch die Muttergesellschaft Senator AG erfolgte im Zuge der Konzentration des Filmkonzerns auf sein Kerngeschäft.
1994 hatte Vito von Eichborn seine Anteile an dem von ihm gegründeten Eichborn Verlag verkauft. 1999 erwarb er den Europa Verlag im Auftrag von Senator.
Der Europa Verlag, 1933 in Zürich gegründet, war Zufluchtsort für viele verfolgte Schriftsteller. Hier erschien die von Thomas Mann herausgebene Zeitschrift "Mass und Wert", wurden Arthur Koeppen und Manès Sperber verlegt.
Nach dem Umzug nach Hamburg expandierte der Verlag. Mit einem politisch-zeitgenössischen Sachbuchprogramm und Biografien, anspruchsvoller Literatur ebenso wie Krimis und populären Sachbüchern, wurde er zu einem breit aufgestellten Publikumsverlag.
"Daran soll sich auch nichts ändern", so Vito von Eichborn. "Der Eichborn Verlag hatte auch von Anbeginn ein breites Spektrum. Von der Anderen Bibliothek bis zum Kleinen Arschloch war ich immer ein Freund der Extreme. Und jetzt reicht das Programm des Europa Verlags von Chomsky bis Peter O. Chotjewitz, von Günter Amendt bis zum Hell's Angel Sonny Barger, von der Satire 'Barry Trotter' bis 'Kindermund'. Ich glaube an Inhalte, nicht an Zielgruppen", meint er jenseits der üblichen Spielregeln.
Schwerpunkte werden im Sommer die sicheren Bestseller "Alles über Paris" von Ulrich Wickert sowie "Who Are We" von Samuel Huntington sein. Die literarische Unterhaltung wird ausgebaut. Der Hausautor Noam Chomsky bekommt am 23. Mai den Ossietzky-Preis der Universität Oldenburg; sein Werk wird fortgesetzt.
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