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International Diabetes Federation

Internationale Diabetes-Föderation präsentiert erste weltweite Richtlinie für Management des Typ 2-Diabetes

Athen, Griechenland (ots/PRNewswire)

- Weltweite Richtlinie setzt neue Massstäbe für
Diabetes-Behandlung zur Verringerung lebensbedrohlicher
Komplikationen
Die Internationale Diabetes-Föderation (IDF) präsentierte heute im
Rahmen des Kongresses der European Association for the Study of
Diabetes (EASD) die erste evidenzbasierte weltweite Richtlinie für
Typ 2-Diabetes.
Die Richtlinie fordert eine weltweit aggressivere Vorgehensweise
beim Management des Typ 2-Diabetes und setzt neue Massstäbe bei der
Diabetes-Behandlung zur Verringerung der lebensbedrohlichen
Komplikationen.
Die Richtlinie wurde von führenden Diabetes-Experten aller
IDF-Regionen, darunter Vertreter von Ländern mit sehr
unterschiedlicher wirtschaftlicher Entwicklung, erstellt.
Der Typ 2-Diabetes nimmt weltweit epidemische Ausmasse an.
Allein Europa zählt mehr als 25 Mio. Diabetes-Patienten (i) (1).
In den meisten Ländern ist Diabetes heute aufgrund seiner
Auswirkung auf Herz-Gefäss-Erkrankungen eine der Haupttodesursachen:
70-80% der an Diabetes Erkrankten sterben an den Folgen einer
Herz-Gefäss-Erkrankung (2).
Diabetes ist eine der Hauptursachen für Erblindung, Nierenversagen
sowie Amputation der unteren Gliedmassen. Typ 2-Diabetes ist für
85-95% aller Diabetesfälle verantwortlich. (2). Die Gesamtkosten für
Diabetes-Behandlungen in Europa (i) werden zwischen 28 Mrd. und 53
Mrd. EUR pro Jahr geschätzt. (1)
(i) EU-Länder
Wie Prof. Philip Home, Co-Vorsitzender der IDF-Arbeitsgruppe für
klinische Richtlinien, erklärte: "Alle Schätzungen und Prognosen
weisen darauf hin, dass die innerhalb der nächsten 25 Jahre
wahrscheinlich erreichte Anzahl an Diabetes-Fällen als grösste
Epidemie der Menschheit angesehen werden kann. Die IDF hat erkannt,
dass sofortige Massnahmen erforderlich sind und wir durch gemeinsames
evidenzbasiertes Vorgehen die Last des Typ 2-Diabetes erleichtern
können, indem wir das Leben der Menschen verbessern und die Kosten
für Gesundheitssysteme reduzieren.
Wir müssen sicher stellen, dass alle an Typ 2-Diabetes erkrankten
Menschen in Europa sowie der ganzen Welt Zugang zu kostengünstiger
evidenzbasierter Gesundheitsversorgung haben und sofortiges Handeln
fordern."
Prof. Stephen Colagiuri, Co-Vorsitzender der IDF-Arbeitsgruppe für
klinische Richtlinien, fügte dem hinzu: "Die Richtlinie ist weltweit
anwendbar und auf Ressourcen- sowie Kosteneffizienz bedacht.
Mit der Empfehlung dreier Behandlungsstandards (siehe
Redaktionelle Hinweise), die je nach Niveau der vorhandenen
Gesundheitsressourcen in jedem Land angewandt werden können,
übernimmt die Richtlinie einen neuen und innovativen Ansatz."
Die weltweite Richtlinie empfiehlt Blutzuckerspiegel (HbA1c) unter
6,5%, um das Risiko eventueller Komplikationen zu verringern, und
unterstützt dies mit klaren Empfehlungen zu Patientenerziehung,
Selbstüberwachung des Zuckerspiegels durch den Patienten und aktiver
Verwendung von Tabletten und Insulin zum Erzielen der Sollwerte.
Dies zeigt, dass 2/3 der an Diabetes erkrankten Menschen in Europa
trotz des erwiesenen Nutzens der Blutzuckersenkung (hinsichtlich
Verringerung des Risikos an Augen-, Herz, -Nieren oder
Fusskomplikationen) (3) und der erwiesenen Tatsache, dass eine
1,0%-ige HbA1c-Reduktion mit einer 37%-igen Reduktion mikrovaskulärer
Komplikationen (4) einhergeht, die Blutzucker-Sollwerte (5) derzeit
nicht erreichen. Wie die Blutzuckersenkung wirken sich auch
Blutdruck- und Blutfettsenkung bei Diabetes-Patienten nachweislich
enorm positiv aus. Entsprechende Empfehlungen zur Überwachung und
Behandlung dieser Modalitäten sind ebenfalls enthalten.
Die weltweite Richtlinie nennt auch kostengünstige Methoden zur
Erkennung von Problemen an Augen, Nieren und Füssen, falls
Präventivmassnahmen nicht erfolgreich waren; frühzeitige und bewährte
Behandlungen können dann begonnen werden.
Eugene Hughes, Vorsitzender von Primary Care Diabetes Europe,
dazu: "Das neue HbA1c-Ziel von 6,5% der IDF setzt einen
bahnbrechenden Standard für die Blutzuckerkontrolle, den wir
unbedingt erreichen möchten. Wir müssen die Gelegenheit nützen, die
uns diese Richtlinie bietet, um all unseren Patienten in ganz Europa
besten Behandlungsstandard zu bieten.
"Mit der richtigen Implementierung der Richtlinie haben wir die
Chance, an Diabetes erkrankten Menschen ein besseres Leben zu bieten,
indem Komplikationen verringert werden und eine wesentliche Reduktion
zukünftiger Behandlungskosten erzielt wird, die unkontrolliert unser
Gesundheitsbudget verschlingen."
Hinweis an die Redakteure
Die Internationale Diabetes-Föderation (IDF) ist ein Dachverband
aus 190 Mitgliedsverbänden in 150 Ländern und vertritt Millionen an
Diabetes erkrankte Menschen, deren Familien und medizinische
Versorger. Mission der IDF ist, die Behandlung, Vorbeugung und
Heilung von Diabetes weltweit voranzutreiben. Dies soll anhand
erzieherischer Massnahmen für Diabetes-Patienten und medizinische
Fachleute, öffentlicher Bewusstseinskampagnen sowie Förderung eines
freien Diabetes-Wissensaustausches erreicht werden.
Die weltweite Richtlinie für Typ 2-Diabetes gibt Empfehlungen zu
drei Behandlungsstufen ab:
Behandlungsstufen:
  • Die Standardbehandlung ist eine evidenzbasierte Behandlung, die in den meisten Ländern mit einem gut entwickelten Dienstleistungsfundament und staatlichen Gesundheitsfinanzierungssystemen kostengünstig ist.
  • Die Mindestbehandlung versucht, die Hauptziele des Diabetes-Managements zu erreichen, hat jedoch im medizinischen Umfeld nur äusserst beschränkte Ressourcen zu Verfügung.
  • Die Vollbehandlung umfasst das komplette Sortiment an modernster medizinischer Technologie, die Diabetes-Patienten geboten werden kann, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.
Die weltweite Richtlinie kann über die IDF-Website
(www.idf.org/bookshop) bestellt werden und ist am IDF-Stand beim
Kongress der European Association for the Study of Diabetes (EASD) in
Athen (GR) erhältlich.
Literaturnachweis:
(1) Diabetes-Atlas, 2. Auflage, Internationale Diabetes-Föderation
2003
(2) http://www.eatlas.idf.org/Complications/ Letzter Zugriff 1.
September 2005
(3) UKPDS Study Group. Lancet 1998; 652: 837-853.
(4) Stratton IM et al. BMJ 2000; 321: 405-412
(5) Liebl L, Mata M, Eschwege E. Evaluation of risk factors for
the development of complications in type II diabetes in Europe.
Diabetologia 2002; 45: S23-2

Pressekontakt:

Tina Edwards, Virgo HEALTH PR, Tel: +44-208-822-6707;
Tina.edwards@virgohealthpr.com. Anne Pierson, IDF Public Relations
Manager, Tel: +32-2-5431623, mobile +32-475-343788, anne@idf.org

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