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ikr: Liechtenstein nimmt syrische Flüchtlinge auf

Vaduz (ots/ikr) -

Liechtenstein übernimmt Ende August die erste syrische Flüchtlingsfamilie. Darüber hinaus hat die Regierung entschieden, vier weitere Familien aus Syrien, also rund 20 weitere syrische Flüchtlinge, in Liechtenstein aufzunehmen. Damit möchte Liechtenstein seine jahrzehntelange humanitäre Tradition fortsetzen und einen Beitrag zur Linderung der Not in diesem Konflikt mit dramatischen Ausmassen leisten.

Seit Anfang 2011 herrscht in Syrien Bürgerkrieg, wobei mittlerweile rund 9 Millionen Menschen der 22 Millionen zählenden syrischen Bevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen sind. Ende 2013 stiegen die Flüchtlingszahlen laut UNHCR auf 4,2 Millionen Binnenmigranten innerhalb Syriens und 3 Millionen Personen, die das Land verlassen haben. Davon waren durch den UNHCR knapp 2,9 Millionen tatsächlich als Flüchtlinge registriert. Grösstenteils halten sie sich in den Nachbarländern Syriens auf.

Inzwischen hat sich eine Reihe von westlichen Ländern dazu bereit erklärt, anerkannte Flüchtlinge aus Syrien bzw. seinen Nachbarländern zu übernehmen. Auch Liechtenstein ist sich seiner humanitären Verpflichtung bewusst. Dementsprechend hat die Regierung bereits im Oktober 2013 entschieden, eine fünfköpfige syrische Flüchtlingsfamilie aufzunehmen, um erste Erfahrungen mit den notwendigen Prozeduren zu sammeln und ein erstes Zeichen zu setzen. Nach diversen Abklärungen und Vorbereitungen in Zusammenarbeit mit dem UNCHR und der International Organization for Migration (IOM) wird die erste Familie aller Voraussicht nach Ende August in Liechtenstein eintreffen.

Nach einem Grundsatzbeschluss an der ersten Regierungssitzung nach der Sommerpause hat die Regierung darüber hinaus an der Sitzung vom 19. August 2014 formell entschieden, weitere 4 Familien, sprich rund 20 syrische Flüchtlinge aufzunehmen. Damit setzt Liechtenstein seine jahrzehntelange humanitäre Tradition im Rahmen von internationalen Krisen fort. So hat das Land zwischen 1956 bis 2005 Gruppen von Flüchtlingen aus Ungarn (Ungarnaufstand), der Tschechischen Republik (Prager Frühling), Vietnam bzw. Laos (Boat-People), Tibet, Ex-Jugoslawien (Balkankonflikt), und der Republik Kosovo (Kosovokonflikt) aufgenommen.

Mit dieser Geste der Solidarität will Liechtenstein die Tradition der humanitären Hilfe fortsetzen und einen Beitrag zur Linderung der Not im Syrienkonflikt leisten. Das Ausländer- und Passamt sowie das Amt für Soziale Dienste sind beauftragt, eine zügige Integration der syrischen Flüchtlingsfamilien zu gewährleisten. Die notwendigen finanziellen Mittel werden den Konten der Internationalen Flüchtlings- und Migrationshilfe sowie der wirtschaftlichen Sozialhilfe belastet werden und werden für das kommende Jahr entsprechend budgetiert.

Kontakt:

Ministerium für Inneres, Justiz und Wirtschaft
Generalsekretariat
Gerlinde Gassner oder Karin Wille
T +423 236 64 47 / +423 236 60 23

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