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Salz und Magenkrebs: Japanische Studiendaten sind für Deutschland nicht relevant

Bonn (ots)

Die Ergebnisse einer japanischen Studie, die
angeblich nachgewiesen hat, dass ein hoher Salzkonsum die Entstehung
von Magenkrebs fördert, sind auf Deutschland nicht übertragbar.
Kritik an der Studie, die in den vergangenen Wochen ein erhebliches
Medienecho fand, üben Privatdozent Dr. Jochen Rudi von der Abteilung
Innere Medizin I des Theresienkrankenhauses und St. Hedwigs-Klinik in
Mannheim und Privatdozent Dr. Jürgen Fischer von der Medizinischen
Klinik II Onkologie der Klinik Löwenstein in Löwenstein. Beide geben
an, dass die Studie, in der bei 18.000 japanischen Männern (nicht
aber bei den untersuchten 20.000 Frauen), die sich extrem salzreich
ernährten, ein statistisch signifikant erhöhtes Risiko für Magenkrebs
gefunden worden, methodische Mängel aufweist.
Als entscheidendes Manko der Studie nennen die beiden deutschen
Onkologen die Tatsache, dass nicht untersucht wurde, ob die Probanden
mit dem Magenkeim Helicobacter pylori (H.pylori), von dem bekannt
ist, dass er Magenkrebs auslösen kann, infiziert waren. "Die Studie
wurde aber in einer Region Japans durchgeführt, in der bis zu 75
Prozent der Menschen H.pylori-positiv sind", sagt Rudi. Die Daten
sind nach seinen Worten damit wissenschaftlich nicht eindeutig, da
der Hauptrisikofaktor für den Magenkrebs, also die H.
pylori-Infektion nicht berücksichtigt wurde.
Hinzu kommt, so Fischer, dass die japanischen Essgewohnheiten
nicht auf Deutschland übertragbar sind. Denn in Japan werden
erheblich mehr sehr salzreiche Produkte wie gesalzener Fisch oder die
traditionelle Misosuppe, die neben Meersalz vor allem Meeresgemüse
und Meeresalgen enthält, verzehrt. Es ist zudem, darauf weisen die
japanischen Autoren selbst hin, nicht auszuschliessen, dass die
Magenkrebsrate nicht durch den hohen Salzverzehr sondern durch andere
Inhaltsstoffe der Nahrung und durch eine erhöhte Aufnahme chemischer
Karzinogene verursacht worden sei.

Pressekontakt:

Verein Deutsche Salzindustrie e.V.
Dieter Krüger
Leiter Öffentlichkeitsarbeit
Herwarthstr. 36
D-53115 Bonn
Tel. +49/(0)228/604730
Fax +49/(0)228/6047310
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